Kommas am falschen Platz Teil 3 – der gute Rat von der Kommakatze

Kommas am falschen Platz wirken unprofessionell
Die Kommakatze spricht heute über Kommas am falschen Platz

Zum Abschluss eine kleine Hilfestellung

In all den Fällen, in denen wir uns unsicher sind, ob nun ein Komma hingehört oder nicht, gibt es einen kleinen Trick. Bringen wir den Satz einfach in die „klassische“ Reihenfolge Subjekt – Prädikat – Objekt.

Seit drei Stunden, wartete Sonja auf das Läuten des Paketboten.

Komma oder nicht? Machen wir die Probe:

Sonja (Subjekt) wartete (Prädikat) seit drei Stunden, auf das Läuten des Paketboten (restliche Satzaussage).

Das liest sich seltsam, oder? Jetzt ist es leicht zu erkennen, dass seit drei Stunden eine Zeitbestimmung ist, die sich auf das Warten, also das Prädikat bezieht. Zusammen mit dem Objekt das Läuten bildet es die Satzaussage, und warum sollten wir die auseinander reißen? Das Komma hinter den drei Stunden können wir also getrost streichen. Natürlich auch dann, wenn wir den Satz wieder in seine ursprüngliche Reihenfolge bringen.
Für all diejenige, die neu hineinschnuppern: in Teil 2 können Sie mehr darüber lesen.

Keine Regel ohne Ausnahme

In bestimmten Fällen können Bestimmungen oder Attribute doch durch Komma abgetrennt werden – auch ohne dass sie in Nebensätzen verpackt werden. Das ist immer dann der Fall, wenn wir sie als Zusatz, zum Beispiel als eine nachgestellte Erläuterung, formulieren.

Sonja wartete auf das Läuten des Paketboten, und zwar seit drei Stunden.
Aus der zeitlichen Bestimmung die sich auf das Prädikat bezieht, wird hier eine nachgeschobene Ergänzung. Das kleine und zwar macht den Unterschied. Hier ist das Komma am richtigen Platz. Und ebenso bei den nachfolgenden Beispielen:

Anklagend stand der übervolle Aschenbecher da, neben zwei leeren Weinflaschen und mehreren schmutzigen Gläsern.

Der Graf, alt und mit schlohweißer Haarmähne, übergab Frederick den rostigen Schlüssel …

So eine eingeschobenen oder nachgeschobene Erläuterung kann am Satzende oder als Einschub „zwischendrin“ stehen. Hier werden die Bestimmung oder das Attribut aus dem eigentlichen Satz herausgelöst. Erkennbar wird dies daran, dass der Satz kein richtiger Satz mehr wäre, wenn man das Komma weg ließe. Die Satzstellung würde dann nicht mehr stimmen.

Alles klar so weit? Die Kommakatze bedankt sich für´s Mitmachen!

Bis zum nächsten Mal!

Eure Lisbeth