Coole Ferien – Segeln in der Antarktis

Produziert für: MARKT UND MITTELSTAND 08/2007

Endlich einmal unerreichbar sein, das wär’s? Kein Telefon, keine Besprechung und keine mails? In der Antarktis ist das alles gar kein Problem. Diana Strebel, die sich mit einem vierwöchigen Segeltörn in der Antarktis einen Lebenstraum erfüllte, hat diese Erfahrung gemacht: „Die einzige Kommunikation läuft über Kurzwelle und im Notfall über ein Satellitentelefon.“

Die Antarktis war schon immer Diana Strebels großer Traum. „Aber bitte nicht auf einem Kreuzfahrtschiff. Tagsüber Goretex und abends Gala-Outfit, das ist nicht mein Ding.“ Ganz unabhängig wollte die 35-Jährige reisen, mit allem was dazu gehört. Eine Prise Abenteuer, Einsamkeit in der Natur und direkter Kontakt zu den Elementen. Wo kann man all das besser finden als auf einem Segelschiff? Diana Strebel reiste mit der Sarah W. Vorwerk, einer nur 16 Meter langen Yacht, auf der bis zu acht Personen mitsegeln können und die – das ist wegen des internationalen Antarktis-Vertrages von 1991 wichtig – den Umweltauflagen entspricht.

Bis die Mitsegler aus der Schweiz und aus Deutschland an Bord gehen konnten, hatten sie schon eine halbe Weltreise hinter sich. Die erste Etappe war Buenos Aires. Nach einem Tag Ruhe oder Sightseeing ging es mit dem Flugzeug weiter ins argentinische Ushuaia am südlichen Ende Südamerikas, wo die Sarah W. Vorwerk im Hafen lag. Bevor es richtig losging, musste die Crew über alles Wichtige informiert werden: Sicherheit, Wasserversorgung, Ankermanöver, Segeltechnik, Wetter und nicht zuletzt über die Route, die ja immer auch vom Wetter abhängt.

Jetzt wird sich zeigen, ob die Mitsegler Ihre Reise gut vorbereitet haben. Vor allem muss die Kleidung für Kälte und Wind geeignet sein. Es gibt unterschiedliche Meinungen: Die einen schwören auf Wolle, die anderen auf moderne Funktionskleidung. Wolle hat den Nachteil, dass sie super wärmt, aber schlechter trocknet. Funktionale Materialien wie Goretex sind in diesem Punkt praktischer. Auch eine Reiseapotheke gehört ins Gepäck, denn für die Zeit an Bord muss alles mitgenommen werden, was man benötigt oder benötigen könnte. Zwar gibt es auf einer Segelyacht eine Bord-Apotheke, für seine persönlichen Bedürfnisse sollte man aber von vornherein selbst sorgen. Nicht nur in Punkto Medikamente muss man sich darüber im Klaren sein, dass es nach dem Ablegen keine Möglichkeit mehr gibt, sich mit Vergessenem zu versorgen.

Ein wenig Sorgen machte der Antarktis-Reisenden die Vorstellung, vier Wochen mit fremden Menschen zu segeln, denen man nicht aus dem Weg gehen kann. „Doch das war überhaupt kein Problem. Man konnte sich in die Kajüte zurückziehen und an Land konnte man sich frei bewegen. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir uns auf die Nerven gehen. Das war ganz erstaunlich und sehr angenehm, denn wir kannten uns ja vorher überhaupt nicht.“

Anstrengend war nur die Überwindung der Drake-Passage. Bei dem dort heftigen Seegang hatten die meisten Crewmitglieder mit der Seekrankheit zu kämpfen. Den einen erwischt sie, den anderen nicht. Medikamente zur Stabilisation können helfen, die Erfahrungen sind aber unterschiedlich. Liegen und immer wieder versuchen, etwas Leichtes zu essen, ist ein alter Seefahrer-Tipp…

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