Produziert für: DAS GRUNDBLATT 12/2006
Feuer und Blitz sind elementare Gefahren. Blitze haben von ihrer geballten Kraft nichts eingebüßt. Wird ein Gebäude vom Blitz getroffen, ist der Schaden immens. Doch der richtige Einsatz moderner Systeme schützt Menschen und Werte gleichermaßen. Wer sich optimal gegen Blitzeinschlag schützen will, muss die Risiken und geeignete Strategien zur Vorbeugung kennen.
Zunächst muss das Schadensrisiko richtig eingeschätzt werden, damit die passende Vorsorgestrategie gewählt werden kann. Das fängt, wenn es um Blitzschutzmaßnahmen für Gebäude geht, damit an, die Faktoren zu ermitteln, die das individuelle Risiko bestimmen. So sind Häuser, die ihre Nachbarschaft deutlich überragen, besonders gefährdet. Denn das Risiko eines Blitzeinschlags steigt mit der Höhe des Objekts.
Kritisch ist der direkte Blitzeinschlag in brennbare Materialien, beispielsweise in einen Dachstuhl, denn bei der Blitzentladung entstehen Temperaturen zwischen 15.000 und 30.000 Grad Celsius. Zum Vergleich: Auf der Sonnenoberfläche herrscht eine Temperatur von 6.000 Grad Celsius. Holz- und Reetdächer oder alte Häuser mit Holzdecken bergen deshalb besondere Gefahren, da das Baumaterial leicht Feuer fängt. Wenn im Haus teure EDV-Anlagen stehen, ist ein wirkungsvoller Schutz gegen Überspannungsschäden erforderlich.
„Ohne eine solide Risikoanalyse, die alle möglichen Auswirkungen direkter und indirekter Blitzschläge einbezieht, ist die Realisierung eines optimalen Blitzschutzsystems nicht möglich“, sagt Blitzschutzexperte Hans-Jürgen Weberskirch, Vorsitzender der RAL Gütegemeinschaft für Blitzschutzanlagen e.V. „Die Analyse des Schadensrisikos einer baulichen Anlage gemäß DIN V VDE V 0185-2 kann durch geeignete Software erleichtert werden. Allerdings muss man das Haus, für das die Risikoanalyse durchgeführt wird, gut kennen. Im Idealfall erstellt der Blitzschutzfachbetrieb diese Analyse gemeinsam mit den Hausbesitzern oder den Architekten.“
Beim Schutz vor Blitzschlag wird zwischen dem äußeren und dem inneren Blitzschutz unterschieden. Entscheidend ist, dass beide mit Fachverstand geplant und beurteilt werden. Der Außenschutz ist den meisten in Form von Blitzableitern vertraut. Er verringert vor allem die Brandgefahr. Augenfällig ist beim Außenschutz besonders die Fangleitung über dem Dach, die die Umrisse des Hauses nachbildet. Außerdem werden an Schornsteinen, Antennenrohren und anderen Bauteilen, die das Haus überragen, Fangstangen angebracht, die mit der Fangleitung verbunden sind. Die Fangleitung aus Kupfer- oder Aluminiumdraht von acht Millimetern Stärke fängt die hohen Spannungen eines Blitzes auf.
Vor oder in den Außenwänden wird der Blitzstrom über Ableitungen zur Erdungsanlage geleitet, die dafür sorgt, dass die Blitzenergie großflächig in den Erdboden übertragen wird. Bei einem Neubau ist eine Erdungsanlage, die ins Betonfundament integriert wird, die beste Variante. Beim nachträglichen Einbau einer Erdungsanlage kann man sich für einen Ringerder entscheiden, der in einem Abstand von wenigstens einem Meter von den Außenwänden und mindestens 50 Zentimeter…
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