Ist der Nachfolger in Sicht?

Produziert für: BÄKO Magazin 09/2009

Nach Jahrzehnten der Arbeit im eigenen Unternehmen, schönen Erfolgen und mancher Sorge kommt schließlich der oft ersehnte Ruhestand. Pläne werden geschmiedet und die endlich reichlich vorhandene Freizeit soll genossen werden. Familie, Freunde, Hobbys und Reisen locken. Doch eine Sorge steht häufig lange im Raum, bevor der Ruhestand wirklich beginnt: Was ist mit dem Betrieb? Wer führt die Bäckerei weiter? Wer erhält, was in langen Jahren aufgebaut wurde und kümmert sich um den Erhalt der Arbeitsplätze? Doch damit nicht genug: Für viele selbstständige Bäcker und Konditoren ist ihr Unternehmen ein wichtiges, oft genug sogar das einzige Standbein ihrer Altersversorgung.

Doch schon die Frage, wer den Betrieb übernehmen wird, stellt manchen Bäcker oder Konditor vor große Probleme. Klaus Pfattheicher, Leiter der Betriebsberatung der Handwerkskammer für Mittelfranken, stellt fest: „Nur in 40 bis 50 Prozent der Fälle steht im Handwerk ein Nachfolger Gewehr bei Fuß.“ Das sind dann oft die eigenen Kinder oder Mitarbeiter, die sich im Betrieb bereits als neuer Chef profilieren konnten. Roman Otto hatte sich schon als Sechstklässler entschieden, den Betrieb seines Vaters Wolfgang Otto in Oderwitz in der Oberlausitz zu übernehmen: „Man wächst mit dem Handwerk in der Backstube auf, dann probiert man es selber. Und mir hat es schon immer gefallen, mit den Händen etwas zu schaffen.“ Die Ausbildung absolvierte er in einem anderen Betrieb, um auch über den Tellerrand hinauszuschauen. Das war später im heimischen Betrieb von Vorteil und auch für das Miteinander daheim, als der damalige Junior wieder im Betrieb des Vaters arbeitete. Es folgten die Meisterprüfung, die Prüfung zum Betriebswirt des Handwerks, die Armeezeit und ein Auslandsaufenthalt in Finnland, der auch wieder neue Anregungen für den eigenen Betrieb brachte. Der Übernahme stand dann nichts mehr im Wege.

Ist kein Nachfolger in Sicht, wird es schwieriger. Ein Problem, das der Bayrische Rundfunk mit seiner Sendung „Nachfolger gesucht“ aufgriff, in der auch schon für eine Bäckerei ein Nachfolger gesucht wurde. Es gibt allerdings auch weniger spektakuläre Wege, einen Nachfolger zu finden. Ein Instrument ist die Unternehmensbörse nexxt-change. Dabei handelt es sich um eine Internetplattform, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, der KfW Mittelstandsbank, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, dem Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband initiiert wurde. Auf der Plattform können Unternehmer, bei denen der Generationenwechsel ansteht, einen Nachfolger suchen. Und potenzielle Nachfolger können sich für die Übernahme eines Betriebs bewerben. Für junge Bäckermeister, die nicht bei Null anfangen wollen, ist diese Datenbank eine gute Möglichkeit, geeignete Betriebe ausfindig zu machen. Kosten entstehen weder dem Unternehmer, der seinen Betrieb veräußern möchte, noch den Bewerbern. Im Internet sind nur anonymisierte Daten zu sehen. Gibt es für ein Unternehmen einen Interessenten, stellen die Regionalpartner, …

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