Auf Eisbären-Safari in der Hudson-Bay

Produziert für: MARKT UND MITTELSTAND 11/2008

Churchill, Hudson Bay, Manitoba. Schnee, Eis und Kälte empfangen die Besucher schon im Herbst. Keine Straße führt nach Churchill, nur mit der Bahn oder dem Flugzeug ist das Städtchen in den Weiten des kanadischen Winters zu erreichen. Das Land scheint so öde wie die kleine Stadt mit dem großen Namen – Churchill. Zumindest auf den ersten Blick, denn wen es hierher lockt, der weiß, warum er sich für dieses Reiseziel entschieden hat. Eisbären sind der Magnet, der die Reisenden anzieht. Eisbären in freier Wildbahn.

Als Ute Sickinger, Büroleiterin und Produktmanagerin beim Nordamerikaspezialisten Pioneer-Erlebnisreisen, in der ehemals wichtigen Handelsstadt der Hudson Bay Company ankam, war ihr erster Gedanke: „Mein Gott, ist das langweilig hier. Wer auf der Hauptstraße dreimal umgefallen ist, der ist schon durch den ganzen Ort gekommen.“ Doch der erste Eindruck schmilzt trotz der Minusgrade, die hier ab November Tag und Nacht herrschen, schnell dahin: „Ich habe meine Meinung ganz schnell revidiert. Die Menschen sind so freundlich und offen, lächeln einen immer ganz freundlich an und scheinen sich zu denken: Aha, wieder Touristen – seid willkommen!“

Etwa 960 Menschen leben in Churchill. Der Fluss Churchill mündet hier nach 1.609 Kilometern ins Meer. Überwiegend Cree-Indianer und Eskimos leben in der meist unwirtlichen Region. Und zugegeben, der Ort wirkt eher ein wenig einsam. Aber sieben Hotels und drei Bed-and-Breakfast-Häuser bieten Unterkunft an der Südwestküste der Hudson Bay. Mit kulturellen Events oder Wellnessfarmen werden die Urlauber hier allerdings nicht begrüßt. Noch nicht einmal das Handy hat in Churchill Empfang. Im Oktober und November wird es dennoch lebhafter auf den Straßen der Stadt. Und zwar lebhafter als sich die Einwohner dies wohl einmal gewünscht haben. Denn dann kommen die Polarbären nach Churchill. Sie kommen zu Hunderten aus dem Landesinneren und wollen an die Küste, wo sie, sobald die ersten Eisschollen herantreiben, auf Robbenjagd gehen.

Inzwischen haben die Einwohner Churchills ihren Frieden gemacht mit den Bären und ihre Heimatstadt zur „Eisbärenhauptstadt der Welt“ erklärt. Denn mit den Bären kamen die Naturliebhaber aus aller Welt. Nirgends sonst kann man die Polarbären aus so großer Nähe in der freien Natur erleben wie in Churchill. Wenn es dann endlich mit dem riesigen Tundra-Buggy hinaus geht auf Eisbären-Safari in der nördlichen Landschaft, sind schon diese motorisierten Ungetüme mit ihren mannshohen Reifen ein Erlebnis. Der Tundra-Buggy wurde extra für Fahrten durch diese unwirtliche Landschaft entwickelt und wird auch mit Schnee und Eis spielend fertig. Zum Einsteigen bedarf es einer Treppe, doch oben angekommen ist der Ausblick von der Aussichtsplattform optimal. Vor allem aber hält die Höhe vorwitzige Bären von den Passagieren fern. Und im Innenraum des Tundra-Buggy wummert der Holzofen gegen die herbstliche Kälte an, der bei den Minus-Graden schon ordentlich befeuert werden muss, wenn keiner frieren soll.

Dann endlich ist es soweit: „Die Polarbären kommen ganz dicht an das Fahrzeug heran, denn dort riecht es nach Futter. Wobei die Tiere keineswegs die…

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